Ich bin Christian Blatt, ein 31jähriger Tischler- und Parkettlegermeister aus Iserlohn. Bis vor vier Jahren lief in meinem Leben alles "glatt": Meine Ausbildung machte mir viel Spaß, und ich habe auch mal zwei Jahre in Bayern gewohnt und gearbeitet, um vor allem meinen beruflichen Horizont zu erweitern. Dort habe ich auch heute noch viele Freunde, die ich gerne und oft besuche. In meiner Freizeit bin ich ein richtiger Sportfreak: Snowboarden und Schwimmen gehören zu meinen Leidenschaften, und genauso gerne gebe ich bei der DLRG Rettungsschwimmkurse.

Die Diagnose: Leukämie

Doch im Februar 1997 hat ein Besuch beim Augenarzt mein gesamtes Leben durcheinandergeworfen: Mein Arzt hat eine Blutung festgestellt und mich gebeten, meinen Blutdruck testen zu lassen. Bei weiteren Untersuchungen sind die Ärzte dann auf das Ergebnis gekommen: Ich habe Leukämie.

Abgesehen von einem Schock konnte ich zunächst gar nichts empfinden, da ich keinen blassen Schimmer hatte, was sich hinter diesem bedrohlichen Wort verbarg. Bei weiteren Untersuchungen im Krankenhaus hat mir Axel Becker, ein anderer Leukämiekranker, die Krankheit näher erklärt. Er wurde in dieser Zeit zu einem guten Freund. Ich bedauere sehr, daß er inzwischen an Leukämie gestorben ist.

Nur eine Knochenmarktransplantation konnte mich retten!

Schon kurz nach der Diagnose stand fest, daß ich diese heimtückische Krankheit nur durch eine Knochenmarktransplantation besiegen würde. Dies ist nur bei möglichst identischen Gewebemerkmalen machbar. Da die Wahrscheinlichkeit vor allem in der engen Verwandtschaft hoch ist, haben sich zunächst meine Eltern, Brüder, Onkels, Cousins und Cousinen testen lassen. Leider weichen ihre Werte zu stark von meinen ab, was eine Transplantation unmöglich machte. Deshalb war ich fast eineinhalb Jahre auf der Suche nach meinem "genetischer Zwilling". Im Juli '98 kam dann die Nachricht, daß die Immunologie des Uniklinikums in Essen einen Spender für mich gefunden hatte. Etwa ein halbes Jahr mußte ich jedoch noch auf einen Klinikplatz warten. Am 12. Februar 1999 wurde dann die Transplantation im Knochenmarktransplantationszentrum der Uniklinik Essen durchgefürt. Da die Behandlung gut verlaufen ist, konnte ich schon nach 7 Wochen die Klinik verlassen, üblich ist ein zehnwöchiger Krankenhausaufenthalt. Nach der Behandlung ist der Körper jedoch noch sehr immunschwach, weshalb ich für etwa ein Jahr noch auf viele Dinge verzichten und zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen beachten muß.