Leukämie wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als "Blutkrebs"
bezeichnet. Bei dieser Krankheit handelt es sich allerdings nicht um
eine bösartige Erkrankung des Blutes selber. Vielmehr sind die
blutbildenden Organe des Körpers, also
das Knochenmark und das Lymphsystem , betroffen.
Hier wachsen die roten und weißen Blutkörperchen heran,
bis sie reif genug sind, in die Blutbahn überzugehen. Diese
Aufgabe wird von den sogenannten Stammzellen übernommen. Dabei
teilen sich die neuen Blutzellen zunächst und reifen dann aus.
Beim gesunden Menschen werden genauso viele neue Zellen gebildet, wie
im Körper zugrunde gegangen sind. Bei einem
Leukämiepatienten ist diese Zellproduktion gestört.
Die Blutzellen reifen nicht aus und haben daher eine
gestörte Funktionsfähigkeit. Zudem teilen sich die entarteten,
also die vom Krebs befallenen Zellen unkontrolliert, weshalb eine
Überproduktion der bösartigen gegenüber den gesunden
Zellen stattfindet.
Der Begriff Leukämie stammt aus dem
Griechischen und ist auf das weißliche oder blasse Blut, das eine
bestimmte Gruppe von Patienten mit sehr hohen Zahlen von bösartigen
weißen Blutkörperchen aufweist, zurückzuführen.
Wie entsteht Leukämie?
Über die Ursachen für die Entstehung dieser Krebserkrankung
des Blutsystems herrscht noch weitgehend Ungewißheit. Man hat aber in
den letzten Jahren bestimmte Faktoren identifizieren können, die
das Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken, erhöhen. Dazu
gehört zum Beispiel ionisierende Strahlung,
also radioaktive und Röntgenstrahlung. Es gilt heute als gesichert,
daß ioninisierende Strahlung genetische Veränderungen an den
Stammzellen, die für die Produktion der Blutzellen verantwortlich
sind, hervorrufen können. Infolgedessen kann dann Leukäie
entstehen. Dies beweist auch der starke Anstieg an
Leukämieerkrankungen in Tschernobyl nach dem Unglück
im Kernkraftwerk. Je höher die Strahlung, desto mehr nimmt das
Erkrankungsrisiko zu. Andere Faktoren, die zu einer
Leukämieerkrankung führen können, sind
bestimmte chemische Stoffe und manche Medikamente.
Verschiedene Arten von Leukämie
Es gibt vier verschiedene Formen von Leukämie, die sich
in ihrer Symptomatik sowie in ihrem Krankheitsverlauf unterscheiden.
Grundsätzlich unterscheidet man einerseits zwischen
akuten und chronischen und andererseits
zwischen lymphatischen und myeloischen
Leukämien. Das erste Begriffspaar bezeichnet den Verlauf der
Erkrankung, das zweite charakterisiert die Herkunft der "fehlerhaften"
im Blut vermehrt auftretenden Zellen. Chronisch verlaufende
Leukämien sind schleichende Erkrankungen, die oft über
einen längeren Zeitraum unbemerkt bleiben. Bei diesen
Blutkrebsarten treten die Leukämiezellen in ausgereifteren
Formen auf, als dies bei den akuten Leukämien der Fall ist.
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